„Samstag Frust, Sonntag Lust – der BSV zeigt Moral!“
Rehden – Zum Abschluss einer intensiven Testspielwoche trat der BSV Rehden am Sonntag beim Regionalligisten Bremer SV an – ein echter Härtetest unter besten äußeren Bedingungen. Bei sonnigem Wetter und rund 70 Zuschauern entwickelte sich am Bremer Hohweg ein intensives und temporeiches Spiel und endete mit einem 2:2-Remis.
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und gingen in der 14. Minute in Führung. Nach einem langen Ball über die Rehdener Abwehr war Justin Faltyn frei durch und ließ sich die Chance mit einem Schuss ins lange Eck nicht entgehen – 1:0 für den Bremer SV.
Doch der BSV zeigte sofort die richtige Reaktion. Nur wenige Minuten später wurde Javier Jimenez Paris in halblinker Position vor dem Strafraum gefoult. Für den fälligen Freistoß war Noah Wallenßus zur Stelle – und wie! Aus rund 25 Metern zirkelte er den Ball sehenswert rechts unten ins Eck – der verdiente Ausgleich zum 1:1 (20‘). Vor der Pause ergab sich für unseren BSV noch die große Chance zur Führung, als wir über rechts durch waren und nur noch einschieben müssen, ballert Paris den Ball übers Tor. Hier fehlte die nötige Kaltschnäuzigkeit, um solche klaren Chancen auch zu nutzen.
Auch in der zweiten Hälfte blieb das Spiel umkämpft. Trainer Kristian Arambasic nutzte die Gelegenheit, um durchzuwechseln und weiteren Spielern weitere Einsatzzeit zu geben. In der 54. Minute hatte Rehden dann die große Chance zur Führung: Nach starkem Steckpass von Elias Beck auf Eric Anozie, der im Strafraum zu Fall gebracht wurde, zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Elias Beck übernahm Verantwortung, scheiterte aber mit seinem Strafstoß am glänzend reagierenden Keeper des Bremer SV.
Wenig später wurde das Spiel hitziger: Nach einem harten Foulspiel an Aleksii Mazur sah Justin Marcel Gröger die Rote Karte (66.). Nur drei Minuten später nutzte Rehden einem Eckball von Nick Kaperkon, der brachte diesen von der rechten Seite herein, Eric Anozie setzte sich im Strafraum durch und köpfte zur 2:1-Führung ein (69.).
Doch ein starker Eric Anozie wurde kurz darauf zum tragischen Unglücksraben. In der 76. Minute lenkte er eine scharfe Flanke von der linken Seite unglücklich ins eigene Netz ab – das 2:2 und gleichzeitig der Endstand dieser intensiven Begegnung.
Am Ende steht ein leistungsgerechtes Unentschieden, in dem der Gast-BSV über weite Strecken überzeugen konnte und richtige Moral zeigte.
🗣 Trainerstimme von Kristian Arambasic
„Nach dem kleinen Rückschlag am Samstag war das heute definitiv ein Schritt nach vorn. Man sieht, dass wir aktuell noch etwas schwankende Leistungen zeigen – das normal ist in dieser Phase. Ich weiß auch, dass die derzeit nicht idealen Rahmenbedingungen nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigehen. Sie wirken manchmal wie ein Lustkiller, das Spiel wirklich mit der nötigen Energie anzunehmen.
Heute aber haben die Jungs das angenommen – und wie. Wir waren griffig, präsent in den Zweikämpfen und haben genau so verteidigt, wie wir uns das vorstellen. Vor allem wichtig: Wir haben sehr wenige Torchancen zugelassen. Das war zuletzt ein Thema, denn wir kassieren noch zu viele Gegentreffer. Heute war das deutlich besser.
Nach dem 1:1-Ausgleich gab es bis zur Pause nur noch eine echte Großchance für den Bremer SV: Ein Flügelduell gegen unseren Ino Choi, der Ball kommt scharf rein – aber unser Keeper ist am zweiten Pfosten hellwach und pariert stark. Mehr haben wir nicht zugelassen.
In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild: Wir standen kompakt, das Mittelfeldpressing hat gegriffen, die Abstände waren gut – und das Entscheidende: Die Kommunikation auf dem Platz war deutlich verbessert und klar hörbar. Gegen den Ball haben wir nahezu fehlerlos agiert, auch im Spielaufbau war das sehr ordentlich.
Das 2:1 war dann gut herausgespielt – wieder nach einer Standardsituation, eingeleitet von Nick Kaperkon. Ich freue mich besonders, dass Nick und Eric Anozie erneut gemeinsam an einem Tor beteiligt waren – das zeigt, dass sich Automatismen entwickeln.
Natürlich muss man auch sagen: Der Elfmeter von Elias Beck muss sitzen. Auch wenn es nur ein Testspiel ist – in einem Pflichtspiel wäre so ein Moment extrem bitter. Elias weiß das selbst. Verantwortung zu übernehmen ist gut – aber in so einer Szene muss der Ball rein.
Nach dem Platzverweis und der Überzahl haben wir noch einmal einiges durchgetestet, Spieler getauscht und neue Konstellationen probiert. Dadurch konnten wir das Überzahlspiel nicht optimal nutzen – das Spiel wurde unsauber, was auch in Ordnung ist in einem Testspiel.
Der Bremer SV hat es dann simpel gehalten – lange Diagonalbälle auf den Flügeln. Einer davon kommt durch, die Hereingabe ist scharf, und dann trifft Eric unglücklich ins eigene Netz. Passiert – das gehört im Fußball auch mal dazu.
Was das Ergebnis angeht: Ich hätte mir tatsächlich ein 0:0 gewünscht. Kein Gegentor, kompakt stehen – das war die Zielsetzung. Leider haben wir wieder zwei Treffer kassiert. Aber: Die deutlich verbesserte Kommunikation war heute ein Schritt nach vorn. Genau das ist ein Schlüssel, an dem wir weiterarbeiten müssen.
Auch die Zweikampfführung war heute sehr ordentlich – es war eine intensive Partie mit klarer, aber fairer Härte auf beiden Seiten. So kennt man die Duelle mit dem Bremer SV.
Die Jungs haben das gut angenommen, und für beide Trainer gab es viele wertvolle Erkenntnisse. Diese nehmen wir mit in die kommende Trainingswoche – inklusive Trainingslager – und freuen uns auf das nächste Testspiel am Sonntag gegen Arminia Hannover in Steyerberg.“