Bitterer Nachmittag in den Waldsportstätten – Junglöwen entführen die Punkte
Rehden – Trotz zwei Treffern von Torjäger Noah Wallenßus musste sich der BSV Rehden am Samstag in den Waldsportstätten gegen eine spielfreudige U23 von Eintracht Braunschweig mit 2:4 geschlagen geben. Die Gäste zeigten eine klare Reaktion auf den Trainerwechsel und überzeugten über weite Strecken mit Einsatz, Willen und Tempo. Dagegen fand die Heimelf nach zähem Beginn nie richtig in die Partie und musste sich am Ende einem hochmotivierten Gegner beugen.
Furiose Gäste bestimmen das Geschehen
Die Partie begann auf tiefem Boden mit ersten Feldvorteilen für die Gäste. Schon in der 9. Minute sah Rehdens Uzoma Eke nach einem Foul im Mittelfeld Gelb – ein frühes Zeichen, wie intensiv es zur Sache gehen würde.
Während der BSV versuchte, über N’Diaye und Beck Nadelstiche zu setzen, übernahm Braunschweig zunehmend die Kontrolle. Die erste richtig gute Möglichkeit hatte Elias Beck (17.), der nach Zuspiel von N’Diaye aus spitzem Winkel abzog, doch Eintracht-Keeper Herdes parierte stark.
Auf der Gegenseite rollte Angriff auf Angriff der Braunschweiger Nachwuchself. In den sechs Minuten vor der vollen halben Stunde brannte es mehrfach lichterloh in der Rehdener Box. Zuerst trifft Braunschweigs Jona Renner nach starkem Zuspiel von Mohamed Dräger nur die Latte (24‘). Wieder ist Jona Renner zur Stelle, doch diesmal verpasst er eine scharfe Hereingabe knapp (28‘).
Ehe Robin Placinta frei vor BSV-Keeper Daniel Banfalvi auftauchte, aber an ihm scheiterte (29.). Mit der vollen halben Stunde ist es heute um Rehdens Kicker geschehen. Nach einer Ecke von Robin Placinta ist es der Junglöwe Hugo Luis Afonso, der die Pille aus kurzer Distanz zum 0:1 über die Linie bringt (30.).
Wallenßus schlägt kurz vor der Pause zu
Der Rückstand zeigte bei den Hausherren Wirkung. Ihr Coach Kristian Arambasic reagierte früh und brachte Malik Euwi für Oleksii Mazur, um seine Elf links defensiv zu stabilisieren.
Doch der Tabellenletzte blieb dominant, und ließ die Schwarz-Weißen nicht in die Partie, geschweige denn in die Zweikämpfe kommen. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang die vermeintliche und auch glückliche Wende:
Ein katastrophaler Fehlpass der Gäste im Spielaufbau landete bei Elias Beck, der geistesgegenwärtig Noah Wallenßus freispielte. Der Torjäger umkurvte Keeper Herdes und schob cool zum 1:1-Ausgleich ein – sein bereits elftes Tor in dieser Saison (45.+1).
So ging es für den BSV in eine schmeichelhafte Halbzeitpause, verbunden mit der Hoffnung der Zuschauer auf eine zweite Hälfte, in der die Heimelf einen anderen Auftritt hinlegte,
Eintracht bleibt bissig – drei Tore nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Braunschweiger Gäste abermals einen besseren Start. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff stellte Amer Buljubasic mit dem 1:2 die Grundlage für einen Gästesieg, den Ball aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste, nachdem Rehdens Abwehr zuvor in einer starken Kombination zwischen Mohamed Dräger und Basim El-Haj auseinandergezogen worden war (50.).
Nur drei Minuten später erhöhte Jona Renner mit einem präzisen Schuss ins rechte untere Eck auf 1:3 (53.), – erneut nach Vorarbeit von El-Haj, der sich im Strafraum stark durchgesetzt hatte.
Der BSV stemmte sich gegen die drohende Niederlage, – hatte aber den Fußballgott nicht auf seiner Seite. Im Gegenzug und mit mittlerweile fiesem Dauerregen in den Waldsportstätten verpasst Beytullah Özer eine Hereingabe von Luis Monteiro nur knapp (53‘). Darauf scheitert Elias Beck mit seinem Schuss aus kurzer Distanz, diesen klären die Junglöwen in Person von Gunnar Niemann auf der Linie (59‘).
Rehdens Pech ist Braunschweigs Glück – Im Gegenzug setzte Braunschweig den entscheidenden Konter: Robin Placinta spielte den eingewechselten 19-jährigen Mittelfeldspieler Marvin Awuah frei, der mit einem Haken den letzten Verteidiger stehen ließ und überlegt zum 1:4 einschob (60.).
Eintracht zog sich nun zurück und ließ Rehden in der Folgezeit machen – sie blieben aber gefährlich: Zunächst traf ihr Jona Renner erneut die Latte (60‘), während der BSV im Abschluss glücklos blieb.
Trotz des klaren Rückstands steckte der BSV nicht auf – zunächst vergaben Nikita Marusenko per Distanzschuss knapp (73‘) und Eric Anozie aus der zweiten Reihe (78‘). Die wohl größte Gelegenheit zum Anschluss hatte Elias Beck, als er aus bester Position über das Tor schoss (87‘).
Wallenßus trifft abermals – der Treffer kommt zu spät für eine Wende
Kurz vor Schluss belohnte sich der BSV dann doch noch einmal. Nach einem energischen Ballgewinn sorgte erneut Elias Beck für Gefahr, legte auf Noah Wallenßus quer, der sich die Chance nicht nehmen ließ und auf 2:4 verkürzte (88.) – sein zwölftes Saisontor. Von Elias Beck spielte dieser Noah Wallenßus frei, der allein auf das Tor zulief und sicher zum 2:4 – seinem zwölften Saisontor – verkürzte (88‘).
Doch es war nur ein wenig Ergebniskosmetik. Denn in der Nachspielzeit hätte Robin Placinta sogar noch erhöhen können, scheiterte jedoch im Eins-gegen-eins an Rehdens Keeper Daniel Banfalvi.
Fazit:
Eine verdiente Niederlage gegen starke Junglöwen, die über 90 Minuten die aktivere und zielstrebigere Mannschaft waren. Eintracht Braunschweig II investierte mehr, war aggressiver in den Zweikämpfen und nutzte ihre Chancen konsequent. Der BSV Rehden zeigte Moral, blieb aber im Abschluss glücklos. Mit dem 2:4 bleibt die Mannschaft von Kristian Arambasic auf der Suche nach Konstanz, während die Eintracht-Reserve mit viel Moral und Spielfreude ihren ersten Auswärtssieg seit Monaten feierte.
Weiter geht’s – Derbytime in den Waldsportstätten!
Nach dem 2:4 an diesem Wochenende gegen die U23 von Eintracht Braunschweig heißt es: Mund abputzen und nach vorn schauen!
Am Samstag, den 08. November um 14:00 Uhr, empfangen wir den TSV Wetschen zum nächsten heißen Duell in den Rehdener Waldsportstätten.
Ein echtes Nachbarschaftsduell steht bevor – zwei Teams, nur wenige Kilometer voneinander entfernt, beide mit Leidenschaft, Einsatz und Stolz auf dem Platz. ⚫⚪
Unser Ziel ist klar: Wiedergutmachung, Kampf und drei Punkte daheim!
Jetzt seid ihr gefragt: Kommt in Schwarz und Weiß, macht Stimmung, steht hinter unserer Mannschaft und zeigt, dass die Waldsportstätten doch eine Festung sind!
#PureLeidenschaft 🖤🤍
Der BSV Rehden heute mit: Daniel Banfalvi – Eric Anozie, Uzoma Eke, Julian Wolff, Oleksii Mazur (32.Malik Euwi) – Nikita Marusenko(72. Dominik Klann), Luis Monteiro(60. Niklas Bär), Andre N’Diaye(60. Nick Kaperkon), Beytullah Özer(60. Inwoo Choi), Noah Wallenßus, Elias Beck.
Trainer: Kristian Arambasic
Torfolge: 0:1 Afonso (30.), 1:1 Wallenßus (45.+1),1:2 Buljubasic (50.),1:3 Renner (53.), 1:4 Awuah (60.), 2:4 Wallenßus (88.).
Schiedsrichter: Marian Hantke Assistenten: Konstantinos Herheletzis – Tanju Beinke
Zuschauer: 150
🎙️ Die Pressekonferenz mit Trainer Kristian Arambasic
Nach dem 2:4 gegen Eintracht Braunschweig II
Kristian Arambasic: „Zuerst einmal: Glückwunsch an den Gegner – der Sieg war zu 100 Prozent verdient. Von der ersten Minute an kam von uns heute nicht das, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Wir hatten zuletzt einen super Lauf und wollten diesen natürlich fortsetzen. Aber Erfolg ist im Fußball nichts, was man einfach fortschreiben kann – den muss man sich immer wieder neu verdienen.
Ich glaube, dass heute eine gewisse Unterschätzung mitgespielt hat. Ich habe die Jungs davor gewarnt, aber manchmal kannst du reden, wie du willst – wenn du mental nicht da bist, hilft das alles nichts. Braunschweig war von Beginn an griffig, gallig und hat fast jeden Zweikampf gewonnen. Sie haben uns mit hohem Pressing früh unter Druck gesetzt – und wir haben die Bälle nicht konsequent genug geklärt.
Besonders wehgetan haben uns ihre Diagonalbälle, die unsere Raute richtig aufgerissen haben. Nach der Umstellung sind wir dann kurz vor der Pause besser ins Spiel gekommen. Ehrlicherweise muss man sagen: Bevor wir das 1:1 machen, hätte es schon 0:3 stehen können – Braunschweig trifft zweimal die Latte. Dann machen wir durch eine Pressingsituation den Ausgleich, gehen mit einem guten Gefühl in die Halbzeit und haben gesagt: ‚Jetzt sind wir im System, jetzt greifen wir sie besser.
Aber dann geben wir in den ersten 15 bis 20 Minuten der zweiten Halbzeit drei Gegentore her. Ob eines davon abseits war oder nicht, spielt am Ende keine Rolle – die Niederlage ist verdient. Erst ab der 60. oder 70. Minute kamen wir wieder besser in die Partie, aber das lag auch daran, dass Braunschweig etwas tiefer stand und uns mehr machen ließ.
Insgesamt ist das heute eine große Enttäuschung, weil wir die richtige Einstellung nicht gefunden haben und so die Chance verpasst haben, unseren Lauf fortzusetzen. Jammern hilft da nicht – wir haben verdient verloren.
Was ich den Jungs immer wieder sage – und was Braunschweig heute eindrucksvoll gezeigt hat – ist das Zweikampfverhalten in der Oberliga. Das 1-gegen-1, offensiv wie defensiv, musst du mit 100 Prozent führen. Genau das fehlt uns manchmal – auch im Training. Da wollen einige Spieler zu viel spielerisch lösen, anstatt in den Zweikampf zu gehen.
Beim 3:1 zum Beispiel stehen drei Mann von uns im Strafraum, und keiner verteidigt den Ball konsequent. So darf das nicht passieren. Entsprechend enttäuscht bin ich, und so fühlt sich die ganze Mannschaft – wir sind selbstkritisch, wissen, dass das nicht unser Gesicht war.
Jetzt heißt es, die Partie aufarbeiten und den Blick nach vorn richten.
Wir freuen uns auf das kommende Derby gegen den TSV Wetschen, da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen – mit Mentalität, Einstellung, Leidenschaft und Intensität. Das war heute nicht genug.
„Glückwunsch an den Gegner und eine gute Heimreise nach Braunschweig.“
